• 31. Januar 2018
  • Matthias Pfalzgraf
  • Verein
  • 0
  • 1464 Views

 

„Das war noch nie der Fall, dass ein Verein so viele Besucher ins Studio mitgebracht hat“, meinte Sportredakteur Holger Wienpahl vom SWR, als er zur Moderation der Sendung „Flutlicht“ am Sonntagabend erschien. Zu Gast war der SV 1920 Hatzenbühl mit seiner Altherren-Mannschaft. Aber die war nicht allein: Insgesamt 50 Interessierte waren nach Mainz mitgefahren.

Diese Mannschaft hatte am 17. Januar für den Beitrag „Wer war’s?“ in der Flutlicht-Sendung ein berühmtes Tor nachgespielt (wir berichteten) und war am Sonntag mit einem Bus nach Mainz gereist. Vor Ort sollte sie die Aufzeichnung des von Herbert („Hacki“) Wimmer 1975 gegen Holland (1:1) erzielten Kopfballtores und ihre eigene „Nacharbeit“ sowie die Sendung mitverfolgen können.

Um 18 Uhr ging es in Hatzenbühl los, um 19.30 Uhr traf man beim SWR ein. Da hatte die AH bei der Ankunft gleich eine Überraschung für alle Mitfahrer bereit: Direkt im Hof wurde ein langer Tisch aufgebaut, auf dem mehrere Wurstdosen mit Pfälzer Spezialitäten sowie ein großer Schwartenmagen und Brot zum Vespern angeboten wurde. Tags zuvor hatte die Abteilung des SVH nämlich Schlachtfest. Die für den Einlass zuständige Mitarbeiterin des SWR sagte nur: „So etwas gab es bisher auch noch nie.“
Nach dem Einlass ins Studio erwarteten jeden Besucher frische Brezeln und alkoholfreie Getränke. Dann stimmte Wienpahl auf die Sendung ein. Er erprobte zunächst die Lautstärke der 50 Hatzenbühler im Vergleich zu den in geringerer Zahl anwesenden Fans des Wasserball-Bundesligisten SC Neustadt. Danach stellte er die Frage, wer noch glaube, dass der 1. FCK in der Zweiten Bundesliga bleibe und erhielt kaum Stimmen dafür. Trotzdem sollten die Besucher „Westkurven-Atmosphäre“ erzeugen und den 1. FCK unterstützen, denn der Studiogast war der norwegische Nationalspieler Ruben Jensen, der Winterzugang auf dem Betzenberg. Ansonsten wurde auch das Klatschen auf Kommando geübt.

Stille im Studio, als pünktlich um 21 Uhr die Sendung – diese wurde wegen der Karnevalsübertragung aus Frankenthal aufgezeichnet – begann. Wienpahl interviewte zuerst Jensen, der sich sehr zuversichtlich gab, dem 1. FCK helfen zu können.

Dann war es soweit: Wienpahl stellte die Frage: „Wer war’s?“ – Hatzenbühl rückte in den Mittelpunkt. Zunächst konnten die Zuschauer das Gespräch von SWR-Moderator Christian Döring im „Tabakmuseum“ in Hatzenbühl mit Werner Gilb, dem Initiator des Events und seiner Ehefrau Cornelia sehen und hören. Er erzählte, warum er nicht mehr raucht. Nun war im Studio Kay Bohlender, Vorsitzender der AH-Abteilung, dran. Wienpahl fragte nach dem Grund für diese große Resonanz beim SV Hatzenbühl. „Wir haben einen riesigen Zusammenhalt in der Truppe. Es geht bei uns sehr familiär zu, wir feiern viele gemeinsame Feste. Mittwochs haben wir Training und anschließend Beisammensein mit Open End“, erzählte Bohlender.

Anschließend war der zweite Studiogast, Martin Görge vom Wasserball-Bundesligisten SC Neustadt, der Mann des Spiels mit sechs Toren am Sonntag gegen Hamburg, an der Reihe. Nach 45 Minuten Sendezeit konnte man Autogramme holen oder Selfies mit Ruben Jensen schießen, wovon vor allem die jungen Spielerinnen der Damenmannschaft, die mitgefahren waren, Gebrauch machten. Sie hatten die AH bei den Dreharbeiten in Hatzenbühl mit der Bereitstellung von Speisen und Getränken für die Zuschauer und Besucher unterstützt.

Glücklich und zufrieden war auf der Rückfahrt Werner Gilb über seine Idee, eine Bewerbung beim SWR abzugeben. „Zeit und Aufwand haben sich gelohnt. Wir haben unseren Verein und das gesamte Dorf gut präsentiert“, meinte er. Bohlender gab zu, schon ein komisches Gefühl vor dem Interview bei laufenden Kameras gehabt zu haben. „Ich hätte gerne die Frage vorher gewusst. Es war ein wenig Herzklopfen dabei. Man ist ja nicht jeden Tag beim Fernsehen.“ Positiv gesehen hat es auch AH-Spieler Ralf Liebscher. „Gefallen hat mir die Zeichensprache der Techniker an den Moderator, die Vorbereitung zum Klatschen und Respekt gebührt dem genauen Zeitmanagement.“ „Die 45 Minuten Sendung im Studio waren so schnell vorbei, alles war exakt getaktet. Das hat mir bestens gefallen“, erklärte auch AH-Mitglied und Beigeordneter der Gemeinde Hatzenbühl, Paul Rohatyn.